Ein kleiner Steingarten. Zwischen erhöhter Terrasse und kleinem Vorgarten-Rasenstück. Easy. Ein freies Wochenende lag vor uns, Pflanzen waren am Freitag gekauft, Steine vorhanden, Wetter war spitze. Uff ging’s!

Mh, Konzept oder frei nach Schnauze? Es sollte ja natürlich aussehen am Ende. Nicht zu gleichmäßig, eher so selbstverständlich-schön eben. Mit viel lila Lavendel passend zu den braunen Backsteinen des Hauses. Soweit war alles klar. Aber wie fängt man mit System an, wenn kein System zu erkennen sein soll? Vielleicht mal eine erste kleine „Terrasse“ anlegen. Schon nicht schlecht. Den rechten Stein vielleicht ein wenig drehen, die andere Seite sieht schöner aus. Der mittlere könnte auch umgedreht werden. An Stelle des linken vielleicht lieber der rötliche von dahinten. Ja, schon besser. Allerdings läuft da das Wasser durch. Ein wenig mehr einbuddeln das Ganze also. Eine Pflanze oder gleich zwei in die Mitte? Erstmal nur hinstellen. Mal von weitem gucken. Nächster Abschnitt drunter. Welche Steine nehmen wir? Nee, zu groß.. nee, zu klein, zu eckig, zu dunkel, zu rund, der ist gut. Noch einen, noch einen, nein, passt nicht, der da…Also, so ging das ne ganze Weile. Circa zwei weitere Abschnitt und fünf Stunden später stand fest, dass diese Aktion eventuell und ganz vielleicht nicht ganz so einfach werden könnte wie gedacht. Einfach schon, aber langatmig… Und so war am Ende des Wochenendes nur der halbe Steingarten fertig. Dafür aber umso schöner – alle Steine an der richtigen Stelle mit „dem Gesicht“ in die richtige Richtung. Wir waren zufrieden.

Eine Woche später ging es dann weiter. Allerdings mit geminderten Kräften, denn die Müdigkeit und Schwäche, die ja scheinbar eine Schwangerschaft am Anfang mit sich bringen kann, hatte mich voll im Griff. Während der Mann fleißig arbeitete, schlief ich auf der Terrasse gerne auch ohne Vorankündigung blitzschnell ein. Auch ne Leistung so im Sitzen nach neun Stunden Nachtschlaf. Aber was soll’s. Der Mann ist auch alleine ein exzellenter Steineleger.

Und so ging es weiter, bis alles verlegt und bepflanzt war. Wir hatten großes Glück mit den einzelnen Blütezeiten, denn sie waren schön versetzt. Irgendetwas blühte immer und die Bienen und Hummeln hatten eine abwechslungsreiche Heimat gefunden. Inzwischen ist Blütezeit des Lavendels. Der ist so abgeschossen, dass man momentan keine Steine mehr sieht, duftet aber ganz himmlisch und eignet sich wunderbar als Mitbringsel für Freunde oder die Familie.

Glücksmomente: etwas schaffen; die vielen Bienen und Hummeln beobachten; die Blüte genießen; den Lavendel riechen
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